Happymail

Jahr

2022-2023 | WiSe 2022-2023

Team

1 Designerin + 1 Co-Designerin (Fachfremd)

Tags

#Co-Creation

#Social Design

#App-Design

#Workshops

Co-Design Prozess mit einem Menschen mit Behinderung

Durch die Teilnahme an einem Co-Design-Projekt in Zusammenarbeit mit dem Franz Sales Haus in Essen, einer Institution für Menschen mit Behinderung, wollte ich herausfinden, wie ich den individuellen Alltag einer Person mit kognitiven Einschränkungen durch Gestaltung verbessern kann.

Co-Design zeichnet sich dadurch aus, dass die Nutzer*innen, für die Produkte oder Medien gestaltet werden, im Designprozess miteinbezogen werden – schließlich sind diese Expert*innen ihrer eigenen Lebenswelt und Erfahrungen. Es wird also nicht für, sondern mit den Zielpersonen gestaltet.

In Zusammenarbeit mit meiner Co-Designerin Julia, einer Person mit kognitiven Einschränkungen, entwickelte ich die App „Happymail“, welche ihr, aber auch dir oder mir dabei helfen kann, das eigene Selbstwertgefühl sowie Wohlbefinden zu steigern. Der Designprozess bestand aus vielen Workshop-Einheiten, durch welche ich meine Co-Designerin und ihre Bedürfnisse kennenlernen, mit ihr zusammen Prototypen basteln und auch testen konnte. Eine kurze Beschreibung der App-Funktionen lässt sich im Handout (downloadbar) nachlesen.

Workshop-Einblicke
Workshop-Einblicke

Zusatzinfos

Die Workshops

Meine Co-Designerin und ich führten einige Workshops zusammen durch, durch welche ich sie immer besser kennenlernen und nach und nach begreifen konnte, welche Ressourcen sie mitbringt sowie welche Hindernisse ihren individuellen Alltag erschweren.

Wir erstellten zusammen zum Beispiel zwei Behavioral Maps – das sind ein Grundriss ihrer Arbeitsstätte sowie eine Map ihrer Heimatstadt – auf denen wir Orte und Personen markierten, die sie gerne besucht sowie Tätigkeiten zuordneten, die sie täglich ausübt; ich begleitete ihren Arbeitsalltag in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung; meine Co-Designerin erstellte sich eigene „Mutmach-Karten“ oder ihr Wunsch-Smartphone; ihre Mitmenschen verpassten ihr eine sogenannte „Warme Dusche“ mit Komplimenten und lieben Worten; und vieles mehr.

Workshop-Einblicke Workshop-Einblicke

Zusatzinfos

Die Cultural Probe

Cultural Probes sind eine Methode aus der Kategorie der Selbst-Ethnografie. Teilnehmer*innen einer Cultural Probe erhalten ein Set mit verschiedenen Tools und Aufgaben, welche den Zweck verfolgen, einen bestimmten Research-Kontext zu dokumentieren. Typische Tools sind Tagebücher, Einwegkameras, Postkarten oder Grundrisse. Nach einem bestimmten Zeitraum (in meinem Projekt waren es 14 Tage) erhält der Researcher die bearbeiteten Aufgaben zurück und kann die erhobenen Daten auswerten. Die Methode eignet sich besonders, um Personen und deren Kontexte zu studieren, die nicht permanent begleitet und beobachtet werden können.

Ziel ist es, den Teilnehmer*innen inspirierende Antworten zu entlocken, um ihre Kultur, Gedanken und Werte besser zu verstehen und so die Vorstellungskraft der Designer*innen anzuregen.

Die Erkenntnisse

Das App-Konzept

Aus den neun abgehaltenen Workshops konnte ich einige Erkenntnisse gewinnen, welche mir dabei halfen, Produktanforderungen für unsere zu entwickelnde Alltagshilfe zu formulieren. Kurz und knapp zusammengefasst, lauteten die Anforderungen folgendermaßen:

Aus all diesen Anforderungen entstand die Produktidee der App „Happymail“. Ein Einblick in die App-Funktionen sowie -Oberfläche folgt.

'Happymail' App Icon 'Happymail' App Beschreibung 'Happymail' App Ziele 'Happymail' App Gruppen-Ansicht 'Happymail' App Pushnachricht 'Happymail' App Auswahl an Komplimenten 'Happymail' App Barriere-Freiheit 'Happymail' App Übersicht der Happymails 'Happymail' App-Oberfläche Information der Techniker Krankenkasse

Smartphone Mockup by rawpixel - freepik.com

weitere

Projekte

E-Mail